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»Wenn dieses Wesen wirklich ein Gott ist, dann wird es wohl Zeit,
unsere Vorstellung von Göttern gründlich zu überdenken. Ich habe
während meiner Gefangenschaft Kontakt mit ihm gehabt. Er hat
mich aus Cathars Bann befreit.«
»Er? Dann ist er also doch erwacht«, murmelte Torian matt. Er
fühlte - nichts. Nur Leere. Alles erschien ihm plötzlich so sinnlos.
Alles, was er getan, all die Gefahren und Entbehrungen, die er über-
standen hatte, all die entsetzlichen Dinge, die er mitangesehen hatte
und die Unschuldigen widerfahren waren, stellten sich nun als voll-
kommen sinnlos heraus. Das Ungeheuer lebte. Es existierte. Und
wenn es das nicht bereits gewesen wäre, dann hätte es sich wahr-
scheinlich über ihre albernen Anstrengungen schwarz gelacht.
»Nein, er ist nicht erwacht«, widersprach Garth. »Und ich bin nicht
sein Diener oder sein Werkzeug geworden. Warum sollte ein Gefan-
gener dem anderen nicht helfen? Dieses Wesen da ist alt, vielleicht
älter als diese Welt. Ich weiß nicht, woher es kam, aber ich weiß, daß
sein Kommen eine Art& Unfall darstellte. Ch tuon ist nicht das, was
wir in ihm gesehen haben. Er ist stark; seine Dienerkreatur im Tem-
pel des Toten Gottes war ein Nichts gegen seine Macht. Ch tuon ist
stark genug, ganz Caracon ohne Mühe zu verwüsten, aber es gäbe
keinen Grund für ihn, das zu tun. Cathar hat dich nicht belogen,
wenn es auch nicht ganz der Wahrheit entsprach, als er behauptete,
die Magier würden sterben, wenn sie die Schattenburg nicht bewach-
ten. Aber es ist nicht die Burg. Es ist Ch tuon. Er schläft, und deshalb
konnten sie ihn sich durch falsche Versprechungen unterwerfen. All
ihre Macht ist in Wahrheit die seine. Er und wir - wir sind Verbünde-
te.«
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»Verbündete?« stieß Torian schrill hervor und blickte wieder auf
die schwarzglänzende Masse zu seinen Füßen herab. Es war ein un-
beschreiblich widerwärtiger Anblick - ein glatter, mattglänzender
Spiegel, der nur auf den ersten Blick leblos zu sein schien. Sah man
genauer hin, gewahrte man ein ganz sanftes Pulsieren und Beben, ein
Zucken wie von einem riesigen fauligen Organ, das sich dicht unter
der Oberfläche dieser Alptraummasse verbarg. »Diese Kreatur ver-
körpert alles, was wir bekämpft haben. Ch tuon ist - «
»Böse?« Garth ergriff ihn abermals bei der Schulter und schüttelte
ihn. »Torian - hör mir zu!« bat er beschwörend. »Wir haben nicht
mehr viel Zeit! Dieses Wesen ist nicht böse. Es ist uns nur fremd. Es
gehorcht einer anderen Moral. Begreifst du, was ich dir sagen will?«
Torian nickte, aber es war nur ein bloßer Reflex auf den Klang der
Stimme, keine wirkliche Antwort. Trotzdem fragte er: »Können wir
es töten oder zerstören?«
Garth trat einen halben Schritt zurück und ließ resignierend die
Arme sinken. »Du verstehst gar nichts«, beklagte er dumpf. »Viel-
leicht könnten wir es wirklich vernichten. Wir könnten es beispiels-
weise verbrennen. Oder die Ausgänge dieser Höhle verstopfen, so
daß es erstickt. Es ist lebende Materie. Es muß atmen. Aber es würde
nichts nützen. Und es gäbe auch keinen Grund, dies zu tun.«
Seine Worte versetzten Torian jäh in Zorn, der wahrscheinlich
nichts als eine Schutzreaktion seines Geistes war, damit er nicht
gänzlich den Verstand verlöre. »Wie bitte?« keuchte er. »Es würde
nichts nützen? So wie bei Cathar? Oder - «
»Torian, bitte!« unterbrach ihn Garth scharf. »Ich will es dir ja er-
klären. Hör mir zu. Hör mir nur eine Minute zu. Es gibt keinen
Grund, etwas nur deshalb zu zerstören, weil es fremd ist. Damit wür-
de deine Moral noch unter die der Schwarzen sinken. Und es würde
nichts nützen, Ch tuon zu vernichten.« Wieder huschte ein fast weh-
leidiges Lächeln über Garths Züge. »Es ist so schwer, zu verstehen«,
murmelte er hilflos. »Ich weiß auch nicht viel; nicht mehr, als
Ch tuon mir verraten hat, und das war wenig genug.«
»Und du glaubst ihm so einfach?« preßte Torian hervor.
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»Es war kein& Gespräch im eigentlichen Sinne. Es schloß allein
die Möglichkeit einer Lüge aus. Das hier - « Garth wies auf den See
»- ist nicht mehr als vergängliche Materie. Ein Teil des wirklichen
Ch tuon, das& « Er suchte nach Worten. »& in unsere Welt hinein-
ragt. Würden wir versuchen, es zu vernichten, würde er mit höchster
Wahrscheinlichkeit erwachen, uns als Feinde betrachten und töten.
Aber selbst wenn wir ihn vernichten könnten, würde er irgendwo neu
entstehen.«
»Irgendwo?«
Garth zuckte mit den Achseln. »Hier, in der Burg, in einer anderen
Stadt - vielleicht am anderen Ende der Welt. Aber er würde sich an
uns rächen, und er würde uns finden. Deshalb wäre es nicht nur sinn-
los, sondern auch gefährlich, das hier zu zerstören. Außerdem würde
es Cathar verraten, wo wir sind.«
»Warum hast du mich dann hierher gebracht?« fragte Torian zor-
nig. »Während wir hier herumstehen, tötet Cathar vielleicht Shy-
leen.«
»Das wird er ganz bestimmt nicht tun«, widersprach Garth. »Er
braucht sie als Druckmittel gegen uns, aber das wird ihm nichts hel-
fen. Ich habe dich aus einem ganz bestimmten Grund hierher geführt.
Ich möchte dir etwas zeigen. Du sollst begreifen, daß nicht Ch tuon,
sondern Cathar unser wahrer Feind ist. Ch tuon braucht uns als Ver-
bündete, um sein Ziel zu erreichen, und wir brauchen ihn. Deshalb
muß ich dir etwas zeigen.«
Etwas in seiner Stimme ließ Torian alarmiert aufschauen. Etwas,
das ihm ganz und gar nicht gefiel. »Und was?« fragte er.
»Dies hier«, antwortete Garth. Und damit ergriff er Torians Hand,
so schnell, daß dieser keine Gelegenheit mehr fand, sich zu widerset-
zen.
Es war ähnlich wie die Male zuvor, als Torian durch Cathars Au-
gen geblickt hatte. Die Welt kippte um, aus Weiß wurde Schwarz,
aus Schwarz Weiß, alle Farben waren fort, aber statt ihrer vermochte
er andere Dinge zu sehen, Dinge, die dem normalen menschlichen
Auge auf immer verborgen blieben: die pulsierenden Kraftlinien des
komplizierten Gefüges, das alles durchdrang, und die düsteren,
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spinnwebartigen Linien magischer Ströme, an denen sich die Magier
zu orientieren vermochten, weil sie ein Teil ihrer Welt waren.
Aber diesmal war es schlimmer als je zuvor. Die Halle war durch-
zogen von schwarzen, auf entsetzliche Weise pulsierenden Stränge,
einem irrsinnigen Spinnennetz gleich, aus Tausenden und Abertau-
senden einzelner Stränge geflochten, die in den Wänden zerfaserten,
mit ihnen verschmolzen und auf diese Art die ganze Festung von den
Grundmauern bis zu ihrem höchsten Turm durchdrangen.
Und sie alle endeten in dem gewaltigen schwarzen See zu ihren
Füßen.
»Sieh!« gebot Garth.
Gehorsam hob Torian den Blick und starrte den zuckenden dünnen
Energietentakel an, auf den die ausgestreckte Hand des Diebes deute-
te. Der Anblick war so entsetzlich, daß er aufschrie und sich mit aller
Gewalt aus Garths Griff losriß. Er taumelte zurück, fiel und wäre um
ein Haar in die schwarze Gallertmasse gestürzt. Garth wollte ihm
aufhelfen, aber Torian schlug seine Hand beiseite, heulte abermals
wie unter Schmerzen auf und krümmte sich am Boden. Inmitten der
wabernden Wand erschien ein Gesicht, eine entsetzliche, sinnverdre-
hende Fratze mit sich ständig verformenden und ineinanderfließen-
den Konturen, in dem nur die an die Mho Dhul erinnernden Augen
gleichblieben.
Im gleichen Augenblick vernahm Torian die Stimme. Sie dröhnte
mit unglaublicher Macht direkt in seinen Gedanken auf; so laut, daß
er im ersten Moment glaubte, sein Kopf würde zerspringen. Die
Stimme sprach zu ihm, und obwohl er die Sprache nicht verstand,
begriff er doch den Sinn der Worte. Er lernte die Geschichte
Ch tuons kennen, spürte die Hilflosigkeit und den Haß der Kreatur
gegenüber ihren Peinigern, und begriff, wie sehr er unbemerkt schon
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